Jerry Bär



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Als ich nach unserem Rügenurlaub meine Suche nach einem Zweitkater wieder aufnahm, war ich sehr überrascht und froh, dass ein bestimmter kleiner roter Kater noch nicht vermittelt war. Der "Kleine" war laut Angaben des Tierschutzvereins zusammen mit 2 Brüdern schon seit einiger Zeit auf einer Pflegestelle in Wuppertal. Da auch ein anderer Kater mein Interesse geweckt hatte, machte ich aber vorher dort einen Besuchstermin aus. Dennoch ging mir Jerry schon da nicht aus dem Kopf und ich verabredete auch dort schon einen Termin - einen Tag später . Wie fast erwartet, gefiel mir der erste Kater nicht genug und so freute ich mich doppelt auf den nächsten Termin. Jerry zu sehen war dabei gar nicht so leicht. Er war sehr scheu und verkroch sich lieber unter dem Tisch und hinter anderen Möbelstücken. Gut zu erkennen war aber immerhin, dass er seit dem Foto um einiges "gewachsen" war. Das Foto stammte wohl von kurz nach seiner Kastration und in den vergangenen 5 Monaten hatte er gut zugelegt. Ein bisschen unschlüssig war ich schon, ob dieser stattliche Kater das richtige für unsere Fliegengewicht Nils sein würde. Aber schliesslich gab ich mir doch einen Ruck und entschied, es mit Jerry zu versuchen. das Vorstellungsfoto von Jerry
erster Kontakt Da bei uns am folgenden Wochenende aufgrund eines neuen Schlafzimmerschrankes das Chaos herrschen würde, machten wir direkt einen Termin für den nächsten Dienstag aus. Bis dahin sollte alles wieder recht "normal" sein, so dass der Neuling die ungewohnte Umgebung ohne Zwischenfälle erkunden könnte. Am 19.08.2008 war es dann schliesslich soweit und wir holten Jerry von der Pflegestelle ab. Zu Hause angekommen lenkte ich Nils ab, so dass mein Mann Jerry im Obergeschoss rauslassen konnte. Da noch völlig unklar war, wie die beiden reagieren würden, wollten wir Jerry zumindest die Gelegenheit geben die ersten Schritte alleine zu unternehmen. Lang währte dies Phase allerdings nicht. Nachdem Jerry sich zunächst blitzartig hinter einen Schreibtisch versteckt hatte, war er schließlich (vermutlich auf der Suche nach einem besseren Versteck) die Treppe heruntergekommen und kauerte vor der Haustür. Nils war sofort aus dem Häuschen über "seinen Besuch" und nahm unverzüglich Kontakt auf. Der arme Jerry fauchte und knurrte und fand es sichtbar unangenehm direkt so bedrängt zu werden. Er flüchtete wieder in Richtung Obergeschoss, natürlich verfolgt von Nils, und verharrte auf halber Treppe. Irgendwie konnte oder wollte er von dort weder vor noch zurück. Ich erlöste den armen Kerl und trug ihn kurzerhand nach oben, wo er sich direkt hinter meinem Schreibtisch verschanzte.
Am ersten Tag änderte sich dies auch nicht nennenswert. Wir ließen ihn dort oben in Ruhe, stellten ihm Wasser und Futter in das Zimmer und nahmen auch Nils mit uns nach unten. Nils fand es natürlich fürchterlich unfair, dass er unten hinter einer verschlossenen Tür warten musste, während sich oben ein potentieller Spielkamerad aufhielt, aber schon bald langweilte ihn wohl das Warten und er machte es sich auf der Couch gemütlich. Im Laufe des Tages habe ich immer wieder nach Jerry gesehen, aber er ließ sich nicht aus seinem Versteck hervorlocken. In der ersten Nacht siegte dann aber doch die Neugier über seine Angst und er begann die Wohnung zu erkunden. In den nächsten Tagen verkroch er sich zwar immer wieder, traute sich aber auch zu kleinen "Ausflügen" aus seinem Versteck heraus. Immer öfter liess er sich von mir aus seiner Höhle locken und wollte dann auch gern gestreichelt werden, aber Nils wurde weiter konsequent angefaucht und angeknurrt. Aber unser Kleiner ließ sich dadurch nicht wirklich beeindrucken. Geduldig hielt er sich sehr oft in Jerry's Nähe auf, guckte gespielt gelangweilt in eine andere Richtung und beschnüffelte dann ausgiebig Stellen, wo Jerry kurz vorher gesessen hatte.
So ganz desinteressiert wie er tat, war Jerry aber doch nicht. Immer öfter suchte er - mit Abstand - Nils Nähe, und legte sich z.b. vorsichtig auf den Couchrand.
Natürlich hatten wir von Anfang vereinbart, dass wir Jerry nur behalten würden, wenn er sich auch mit Nils verstände. Aber eigentlich war schon nach nur wenigen Tagen klar, dass das kein Problem werden würde. Schon Ende August spielten die beiden miteinander. Es war zwar in meinen Augen noch arg grob, aber ich hoffte, dass sich das noch legen würde. Vor allem in der ersten Zeit musste Nils "Federn" lassen, aber Jerry lernte immer besser seine Kräfte zu dosieren. Ich glaube es war September, als die beiden zum ersten mal miteinader "kuschelten" und sich ausgiebig putzten. Auch sonst veränderte sich Jerry's Verhalten immer mehr. Von mir und meinem Mann ließ er sich fast immer kraulen und schaute immer weniger misstrauisch, wenn wir zu ihm gingen. Kam jedoch Besuch, verschwand er direkt beim ersten Läuten der Türklingel unter das Bett und kam auch nur selten von dort wieder hervor, so lange der Besuch noch da war. Aber auch das besserte sich und inzwischen bleibt er auch oft einfach dort liegen, wo er gerade schläft.
Ganz witzig ist, wie unterschiedlich die beiden Kater doch sind. Ein Unterschied besteht dabei leider in den Fressgewohnheiten. Während es für Nils immer sehr schön war, ständig Trockenfutter im Napf zu haben, so dass er jederzeit mal in Mäulchen nehmen konnte, mussten wir diese liebe Angewohnheit inzwischen einstellen. Sobald Jerry irgendwo etwas Essbares findet, wird es verputzt. Natürlich war uns dies nicht von Anfang an klar und wir haben beide - wie vorher Nils - gleichbehandelt. Aber irgendwie war es doch auffällig, dass die Näpfe immer ratzeputz leer waren . Und unser Dickerchen Jerry legte an Gewicht zu. Bei unserem ersten Tierarztbesuch im Oktober, bestätigte die Ärztin dann auch leider, dass er abnehmen müsse. Bis Februar diesen Jahres habe ich daher versucht sein Gewicht mit dem normalen Futter "in den Griff" zu bekommen, aber seit März '09 ist er nun erst einmal auf Diätfutter umgestellt (was ihm offenbar hervorragend schmeckt). Die Diät funktioniert auch gut, inzwischen wiegt Jerry knapp 6kg (Nils wiegt 3,8^^) und wir werden ihn in Kürze wieder auf normales Futter umstellen. Die beiden getrennt voneinander zu füttern werden wir aber wohl beibehalten müssen. Jerry schlingt wie gehabt alles herunter was er bekommen kann, während Nils genüsslich ein bisschen in dem Napf herumpickt. Erst wenn Jerry merkt, dass nun wirklich kein Essen mehr übrig ist (Kontrollgang zu allen potentiellen Futterstellen) ist er zufrieden und putzt sich, schläft oder tobt wild durch die Gegend.
Ein weiterer Unterschied ist die Sprungkraft der Beiden, bzw. der Mut irgendwo hinauf zu springen. Für Jerry ist es einfach selbstverständlich auf die Fensterbank zu springen und von dort alles zu beobachten. Er erklimmt auch gerne mal den Kleiderschrank im Schlafzimmer oder andere "Aussichtspunkte". Nils guckt dann meist, macht sogar manchmal Männchen oder hibbelt herum - traut sich aber selten wirklich einmal irgendwo rauf zu springen. Dabei könnte er es! Schmusekater sind sie auch beide - nur auf unterschiedliche Weise. Während Nils auch gern mal beim fernsehschauen auf den Schoß kommt und sich dort zusammenrollt, oder auch mal Nachts unsere Nähe sucht, hält Jerry etwas mehr Abstand. Wenn er gekrault werden will, rennt er zum Wohnzimmerteppich und rollt darauf herum und natürlich geniesst er es auch hörbar, wenn man ihn an seiner Schlafstelle besucht und ausgiebig streichelt . Ganz verrückt ist er nach der Bürste. Die liebt er heiss und innig, wälzt sich beim striegeln hin und her, damit bloss keine Stelle ausgelassen wird. Nils hingegen ergreift hier immer die Flucht und lässt sich nur "im Laufen" nebenher ein bisschen bürsten. Aber eins haben sie beide gemeinsam: sie sind beide auf ihre Art wunderbare, süsse, liebe, schmusige und unersetzbare Familienmitglieder.
Wer von den beiden der "Chef" im Hause ist, kann ich gar nicht wirklich sagen. Eigentlich meint man immer dass es aufgrund seiner Grösse Jerry sein müsste, aber manchmal sieht es auch wieder ganz anders aus. Als wir im Februar 2009 unseren Gastkater aufgenommen haben, hat Jerry jedoch immer wieder klar gemacht, dass ihm das nicht passt. Es verging kein Tag, an dem er Jacky nicht angefaucht oder angeknurrt hätte. Natürlich gab es auch Situationen, in denen die beiden scheinbar einträchtig irgendwo herumlagen, aber man hatte nie den Eindruck, dass das wirklich entspannt war. Jerry scheint hier regelrecht eifersüchtig gewesen zu sein, darauf dass Nils mit Jacky gespielt hat, darauf dass auch wir natürlich mit dem Gast geschmust haben und dass der sogar ab und zu mit dem Spielzeug mitspielen wollte! Welche Frechheit! Nach den 3 Monaten hatte es sich zwar ein wenig gebessert, aber wir alle waren uns einig, dass die beiden nie dicke Freunde werden würden. Allerdings merkte man es Jerry dann, genau wie Nils, gar nicht an, dass er "erleichtert" gewesen wäre, als uns der Gast verlassen hatte, ein bisschen gewundert hat mich das ja schon. Da verstehe wer die Katzen
Nun ist Jerry fast ein Jahr bei uns und ich muss wirklich sagen, dass er sich gut hier eingelebt hat. Unseren Sommerurlaub hat er, genau wie Nils, gut überstanden. Dank der "Zauberbürste" hat er schnell zu meiner Schwägerin Vertrauen gefasst und schliesslich kann ja eigentlich niemand der ihm Futter (und ab und an ein Leckerchen) gibt böse sein.
Auch er hat seinen ersten echten Sommer bei uns auf der Terasse genossen. Zwar sucht er ehr den Schatten und liegt selten wirklich entspannt herum, aber dafü kann man an der frischen Luft so vieles beobachten, Fliegen und Hummeln jagen und die Nase in den Wind strecken.
Im Oktober ging die lästige "Erkältung" leider auch an Jerry nicht spurlos vorbei. Zuerst war er noch von Nils Niesen unbeeindruckt geblieben aber dann hat er sich leider doch bei ihm angesteckt. Zuerst zeigte es sich bei ihm mit einem würgenden Husten, kurz später dann auch mit Niesen. Natürlich war ich dann direkt mit beiden beim Tierarzt und Jerry bekam die gleichen Medikamente verordnet wie Nils. Immerhin war die Tablettenvergabe bei Jerry immer unproblematischer als bei Nils, er ist durch und durch bestechlich, und mit etwas leckerem Schinken schluckt mein Dickerchen einfach alles . Leider hat sich ein Auge nachträglich nochmals ziemlich entzündet und nun docktern wir weiter herum. Dabei dachten wir schon zumindest Jerry sei "über den Berg". Aber toll ist, dass er sich nach anfänglichem Entsetzen recht gut die Augentropfen verabreichen lässt. Hoffentlich ist auch das bald ausgeheilt und wir haben wieder Ruhe! (PS: Jerry trug das Halstuch nur ein paar Stunden... aus Solidarität zu Nils ).



Das ist mal wieder typisch... Erst vor Kurzem hatte ich überlegt, dass ich diesen Beitrag wieder aktualisieren sollte und habe darüber nachgedacht, was es überhaupt zu erzählen gibt, und schon passieren die wildesten Dinge!
In den heißen Tagen Juni/ Juli haben wir uns angewöhnt schon sehr früh morgends die Terassentür zu öffnen. So konnte man wenigstens etwas kühle Luft hereinlassen. Eines morgends hatte mein Mann um kurz vor 5.00 Uhr wieder die Tür geöffnet und knapp 10 Minuten später stand Jerry mit einem Vogel in unserem Schlafzimmer! Wir haben keine Ahnung, wie er den gefangen hat oder ob der Vogel ihm einfach vor die Pfoten gefallen ist^^. Auf jeden Fall war Jerry sehr stolz und bewachte seine Beute. Mit etwas gutem Zureden und Lob ließ er mich das arme Tier dann aber doch entsorgen. Tja, offenbar meinte mein großer Jäger nun, dass es Zeit wäre die weite Welt zu erkunden. Letzte Woche erwischte ich ihn, wie der auf den erst vor kurzem neu gemachten Weidensichtschutz gesprungen ist. Ich wäre vorher nie auf die Idee gekommen, dass er sich auf den winzig dünnen Stäben halten könnte. Nur hat er uns eines Besseren belehrt und wir haben gestern und heute die Terasse zusätzlich mit einem Katzennetz gesichert. Jetzt können wir die beiden wieder guten Gewissens auch ohne Aufsicht auf den Balkon lassen!
Natürlich hat sich Jerry bei seiner kleinen Ausbruchsaktion auch etwas verletzt. Über beiden Augen hat er kleine Krusten, vermutlich von den Ästen. Ich hoffe das heilt von alleine gut ab und wir können uns den Tierarztbesuch sparen!
Nach Jerry's kleinem Ausbruchsversuch war es immerhin einen Monat lang normal ruhig. Beide Katerchen haben den Sommer auf dem Balkon genossen und Jerry's Kratzer sind von alleine gut verheilt.
Mitte August habe ich allerdings bei ihm an der Seite einen "Knubbel" gefunden. Nachdem dieser eine Woche unverändert da war, bin ich zum Tierarzt gegangen. Die Tierärtztin hat Jerry genau abgetastet und sich exakte Notizen über Größe und Art gemacht. Ende September musste ich dann zur Kontrolle wiederkommen - leider war der Knubbel größer geworden (als Laie habe ich die kleinen Veränderungen allerdings nicht gespürt). Ergebnis: er musste entfernt werden. Am 08.10.10 war es dann soweit, schweren Herzens habe ich Jerry bei der Tierärztin abgegeben. Drei Stunden später konnte ich ihn wieder abholen: mit einer großflächigen Rasur an der Seite, einer dicken Narbe mit 6 Stichen und... Trichter! Eine Woche später wurden die Fäden gezogen und nach insgesamt 10 Tagen durfte ich ihm dann den Trichter wieder abnehmen. Der arme Kerl war die ersten Stunden und Tage sehr verwirrt. Lief immer wieder gegen Türen und Wände und tat sich schwer irgendwo rauf zu springen. Dennoch war es erstaunlich wie schnell er sich an die doofe Tüte gewöhnt hat - fressen ging ohne Probleme, und das ist für mein Dickerchen sowieso das wichtigste Nachdem der Trichter runter war habe ich ihn erstmal abgelenkt, aber dennoch dauerte es nicht lang und er hat sich ausgiebig der Wunde gewidmet. Das war schon ein komisches Gefühl, aber als sich auch nach einem Tag keine Entzündung zeigte war ich beruhigt. Und eigentlich sah sie danach auch direkt besser aus.. so sauber Täglich konnte man eine Verbesserung sehen und auch das Fell kommt ganz langsam wieder. Der Laborbefund war gott sei dank auch positiv, d.h. eigentlich negativ. Nichts Bösartiges! Gute Prognose. Ob es mal ein Lipom war konnte man zwar nicht mehr feststellen, aber das sei für die weiteren Aussichten auch nicht relevant. Jetzt hoffe ich, dass so etwas nie mehr passiert! Inzwischen (nach einem Monat) ist von der Narbe kaum noch was zu sehen, nur ein heller Strich und die rasierte Stelle bekommt langsam wieder Farbe Für dieses Jahr reicht es nun aber wirklich mit Arztbesuchen und Besonderheiten!
Stand: 07.11.2010
Nachdem schon wieder gut 7 Monate vergangen sind, ist Jerry's Fell komplett nachgewachsen. Nur eine leichte Farbveränderung zeigt noch die Stelle der Narbe. Allerdings muss man genau hinschauen, um diesen kleinen Unterschied noch zu erkennen. Der Winter verging im Nu und die Katzen stautnen wegen der enormen Schneemassen. Der Frühling brachte dann die Renovierungsarbeiten - sehr zum Ärger von Jerry. Immer wenn fremde Menschen in der Wohnung rumlaufen will er sich am liebsten unter dem Bett verstecken - ich denke, das ändert sich auch nicht mehr.
Die von uns selbst durchgefürten Renovierungsarbeiten hingegen, fand er hoch interessant. Abdeckplanen mit denen man Spielen konnte, im Wohn- und Esszimmer jede Menge neue Klettermöglichkeiten und nie alleine sein, Klasse! Nils Ausflüge auf das Flachdach hat Jerry zunächst mit Skepsis betrachtet, aber inzwischen will er auch immer mit! Er ist zwar wesentlich vorsichtiger und will schneller wieder hinein, aber dennoch sitzt er immer brav mit vor der Tür wenn es hinaus geht. Nur das Geschirr mag er so gar nicht, ich glaube wenn ich ihn ohne Geschirr und Leine laufen lassen würde, wären diese Ausglüge direkt doppelt so toll für ihn.

Stand: 18.06.2011


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